Demut

Wie sieht ein Demütiger aus?

Im Mittelalter gab es den frommen jüdischen Gelehrten Mose ben Nachman, der sagte: „Einen Demütigen erkennt man an seinem Verhalten, an seinem Äußeren. Ein Demütiger spricht mit Gelassenheit und hat seinen Kopf stets geneigt. Ein
Demütiger hat seine Augen niedergeschlagen, doch sein Herz wendet er ganz nach oben. Er vergilt nicht Böses mit Bösem und erträgt willig den Spott anderer.“ Kurz nach Verfassung dieser Worte brachen fanatisierte Kreuzfahrer auf nach
Jerusalem, um das „Heilige Land von den Moslems zu befreien“. Ihr Kreuzzug begann allerdings schon hier mit der Jagd auf jüdische Bewohner, die im Schatten der deutschen Dome lebten. Es kam zu Progromen. Viele Juden haben dann tatsächlich oft „demütig“ reagiert, haben sich wehrlos schlagen und umbringen lassen mit niedergeschlagenen Augen und stillem Leiden. Hat Mose ben Nachman das so gemeint? Hat Gott das gemeint, wenn er im Propheten Micha sagt: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Mi 6,8) Heißt demütig sein, dass man sich nicht wehren darf, dass man eigentlich im Grunde keinen eigenen Wert beanspruchen darf?

Für mich ist Demut kein einfaches Thema. Heißt Demut: Den Schwanz einziehen, zu allem schweigen, dass man sozusagen nur „heimlich“ auf der Welt sein darf? Ich kenne Menschen mit einer demütig gebückten Haltung und einem stets süßlichen Lächeln nach dem Motto: „In meiner Demut lasse ich mich von niemandem überbieten!“ Menschen, bei denen man den Eindruck hat: Obwohl die Haltung demütig wirkt, ist das Herz nicht bei Gott, sondern nur bei sich selber und bei
dem Gedanken: „Bin ich auch demütig genug, dass ich in den Himmel komme?“ Luther meint dazu: „Wahre Demut vergisst ganz, dass sie demütig ist!“ Biblisch gesehen ist Demut keine bestimmte Körperhaltung, sondern eine Herzenshaltung, etwas, das unseren natürlichen Augen entzogen ist.

Die kirchliche Hochachtung der Demut

Für die Mütter und Väter des Glaubens ist die Haltung der Demut die Grundhaltung christlicher Frömmigkeit. Origenes sieht im 2.Jahrhundert n.Chr. die Welt in einem Gegenüber von Licht und Dunkel. Auf der dunklen Seite regiert die Hochmut. Sie ist die Wurzel aller Sünde. Auf der Lichtseite herrscht die Demut. Sie ist die Wurzel aller Tugend. Für ihn kommen alle guten Werke aus dieser Grundhaltung des Herzens. Das demütige Herz ist gleichsam das fruchtbare Ackerfeld, auf dem alle guten Pflanzen des Glaubens gedeihen. Auch Kirchenvater Augustin befasst sich im 5. Jahrhundert intensiv mit dem Thema Demut. Für ihn kämpfen Stolz und Demut ein Leben lang miteinander. Johannes Chrysostomus sagt: „Demut ist die Mutter aller Tugenden, die Elementartugend, aus der alles Gute hervorwächst.“

Geiler von Kaisersberg, ein berühmter Straßburger Prediger im 15. Jahrhundert, der mit bildhaften Predigten wahre Menschenmassen angezogen hat, bindet Demut und Glaube eng zusammen. Gemeinsam ergeben sie für ihn das „Fundament des christlichen Lebens“. Demut ist sozusagen „das Loch“, der ausgehobene Keller, und Glaube, das sind die Grundsteine, die nun in diesen Keller hineingelegt werden und auf denen der ganze Bau des Hauses steht. „Demut üben“ heißt also: nach unten gehen, zu Boden gehen, ein Loch graben, damit Glaube, Liebe, Hoffnung in uns wohnen können. Hier klingen mönchische Gedanken an. Cassianus, einer der Väter des Mönchtums, sagt: „Dämonen werden durch nichts anderes besiegt als durch Demut!“ In asketischen Klöstern kann man deswegen hören: „Erst wenn wir den Leib abtöten und keusch leben, wenn wir Buße tun und die eigenen Bedürfnisse in uns töten, hat Gott Raum, dass er ganz in uns wohnen kann.“ Aber ist das biblisch? Geht es bei der Demut um die Selbstauslöschung des Ich?

Demut und die Germanen – oder: was den natürlichen vom geistlichen Menschen unterscheidet!

Demut war für unsere germanischen Vorfahren etwas Wesensfremdes. Der Begriff „Demut“ kam in ihrem Wortschatz nicht vor. Ihre Lieblingsgeschichte in den Evangelien war die Stelle, als Petrus bei der Gefangennahme Jesu dem Knecht des Hohenpriesters ein Ohrläppchen abgeschlagen hat.
Diesen Gefühlsausbruch, dieses Kämpfen mit dem Schwert für die Gerechtigkeit konnten sie nachvollziehen. Das, was Jesus dagegen brachte, Liebe und Verzeihen, war unseren Vorfahren zunächst einmal völlig fremd. Da prallten natürlich er und geistlicher Mensch aufeinander, und dazwischen lag die Demut. Der Gottesleugner Friedrich Nietzsche hat geschrieben, das Christentum habe den Germanen ihren „natürlichen Selbstbehauptungstrieb“ genommen und sie zu Knechten und Sklaven gemacht. Demut sei – so Nietzsche – ein „Sklavengeist“, etwas, das den Menschen ihre Freiheit, ihren „gesunden Kämpfergeist“ nehme. Heute würde er vielleicht formulieren: „Demut macht die Menschen zu Memmen!“

Als die iro-schottischen Mönche kamen, um den Deutschen das Evangelium zu bringen, kannten sie bereits das lateinische Wort „humilitas“ (Niedrigkeit, Kleinheit). „Humus“ steckt da drin: der Erdboden. Eine menschliche Eigenschaft also, die da mit zu tun hat, zu Boden zu gehen. Wir denken an biblische Sätze, in denen sich Menschen vor Gott wie Abraham „in Staub und Asche werfen“ (1.Mose 18,27) oder sich im Angesicht des Allmächtigen als „ein Wurm“ empfinden (Ps 22,6). Demütige sind also „Kellerkinder“, die nahe am Boden leben – gleichsam „im Loch“. Dafür steht die Bezeichnung „Humilitas“. Aber wie sollte man das nun in die Sprache der kämpferischen Germanen übersetzen?
„Diomuti“ schien das Wort zu sein, das wie ein Schlüssel erklärt, welches die Grundhaltung des Christen vor Gott sein soll. „Diomuti“ ist althochdeutsch und steht im Gegensatz zum lateinischen „lucrum“ (Gewinn, Lohn). Der „Diomuti“ ist einer, der ohne Lohngedanken seinen Dienst tut und in völliger Loyalität. Einer, der immer und überall von der Weisung seines Herrn und in völligem Gehorsam lebt. Aber entscheidend ist das eine: Der „Diomuti“ ist kein Sklave, kein von vornherein Abhängiger! Er tut seinen Dienst freiwillig! Er tritt aus eigener Entscheidung in den Dienst seines Herrn. Er erkennt und anerkennt die Macht und Stärke seines Herrn.

Dieses Wort Demut, das sich von dem „Diomuti“ her entwickelt, bedeutet also nicht: gehorchen, weil man muss, weil man Sklave ist – wie Nietzsche meint –, sondern: gehorchen aus Weisheit heraus, weil man den wahren Herrn erkannt hat. Entspricht das nicht auch dem biblischen Zeugnis?

Demut im Alten Testament

Zunächst ist Demut im AT tatsächlich – wie der jüdische Rabbi Mose ben Nachman beschreibt – eine gewisse Haltung. Das zugrunde liegende hebräische Wort „’nh“(ana) heißt so viel wie: „sich ducken, sich beugen“. Wenn z.B. irgendwo ein großer Löwe auftaucht und man sofort erkennt, wer hier der Stärkere ist, dann bleibt nur noch eines: sich ducken und in Deckung gehen. Es ist also durchaus eine bestimmte Haltung, die als Bild hinter diesem Wort steckt, gemeint aber ist die Herzenshaltung. Des Weiteren: Demut wird im Alten Testament noch nicht über Gott ausgesagt.
Gott ist der Souverän. Er ist nicht der, der sich duckt, beugt oder vor irgendjemandem in Deckung gehen muss. Dies ist allein die Haltung, die dem Menschen zukommt, und es ist die einzige Haltung, die Gott gegenüber korrekt ist: „Suchet den Herrn, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut! Vielleicht könnt ihr euch bergen am Tage des Zorns des Herrns“ (Zef 2,3). Mit jedem Wort drückt dieser Satz aus: Gott ist größer und stärker als jeder Löwe. Der einzige Weg, vor ihm zu bestehen, ist die Demut. In Sprüche 15,33 heißt es: „Die Furcht des Herrn ist Zucht, die zur Weisheit führt, und ehe man zu Ehren kommt, muss man Demut lernen.“
In diesem Vers ist beides drin: Einerseits gehört es zur Furcht des Herrn, dass man Demut lernen muss und dass es die einzige Haltung ist, wie man vor dem großen Gott existieren kann. Dies zu erkennen, hat etwas mit Weisheit zu tun, mit Klugheit. Wer klug ist, der geht vor Gott in die Knie, weil er erkennt, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf gibt. Doch es gilt auch das andere: Wer vor Gott demütig handelt, wird zu Ehren kommen. Eine demütige Haltung hat positive Folgen für den Menschen – genauso wie der Hochmut negative Konsequenzen bringt. Sprüche 18,12 spitzt es zu: „Wenn einer zugrunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muss man demütig werden.“ Manchmal kommt die Demütigung auch von außen, von Gott her, wenn z.B. Krankheit oder ein anderes Schicksal hereinbricht. Auch das Babylonische Exil wird als Demütigung angesehen. Der Mensch wird dabei klein und arm, aber – es ist wie bei einem Hund, der sich auf den Rücken legt: Spätestens jetzt ist der Kampf aus. Wer auf dem Rücken liegt, wird nicht auch noch zertreten werden! Auch der Arme, der Kleine, der Geringe hat ein eigenes Recht und eine eigene Würde. „Er soll dem Elenden im Volk Recht schaffen und den Armen helfen und die Bedränger zermalmen“ (Ps 72,4). Wer keinen eigenen Stand mehr hat, wird von Gott aufgerichtet und zu Ehren gebracht. In 5.Mose 8,2ff. heißt es: „Und gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie gekannt hatten, auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht.“ Die Wüste – ein Ort der Demütigung, aber auch ein
Ort der Erziehung und Erkenntnis, dass Gott die Kleinen und Schwachen nicht vernichtet, sondern versorgt und führt.

Wenn Friedrich Nietzsche in der Demut eine Sklavenmoral sieht, so finden wir im Alten Testament etwas ganz anderes: Es ist nicht die Haltung eines Sklaven. Nein, es ist die Haltung eines Weisen, der klugerweise erkennt: Gott ist der Schöpfer, vor dem sich Demut gehört. Demut ist die Haltung der aus der Knechtschaft Befreiten, die nun in der Beziehung mit dem lebendigen Gott leben, freiwillig und gern.

Mose als Beispiel eines demütigen Menschen

Im Alten Testament wird uns Mose als Beispiel des demütigen Menschen schlechthin gezeigt: „Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden“ (4.Mose 12,3). Er war eine starke Führerpersönlichkeit, keiner mit geneigtem Kopf und gesenkten Augen. Er konnte durchaus zornig werden. Am äußerlichen Verhalten war seine Demut sicher nicht immer zu erkennen, aber er war ein Geretteter aus Gnaden. „Mose“ heißt: aus dem Wasser herausgezogen! Über den hebräischen Knaben hing der Tötungsbeschluss des Pharaos, doch Mose hat überlebt. Er war ein Geretteter, ein Begnadigter, und er hat darauf mit Gehorsam reagiert. Er lebte aus der Begegnung mit dem lebendigen Gott, aus dem Hören auf sein Wort. Moses Herz, so engagiert, so verzagt, so trotzig es manchmal auch gewesen sein mag, es war beim Herrn! Das ist die rechte Demut.

Demut im Neuen Testament

Das griechische Wort für Demut ist „tapeinos“. Im allgemein-griechischen Sprachgebrauch hatte dieses Wort zunächst eine eher negative Bedeutung im Sinne von etwas „Sklavischem“ – wie bei Nietzsche. Der antike Grieche wollte anders sein, nicht „tapeinos“! Vielmehr aufrecht, frei und selbstbestimmt. Ganz anders im NT: Durchgehend begegnet der Begriff „tapeinos“ in einem positiven Zusammenhang. Er bedeutet: Nächstenliebe und Selbstvergessenheit. „Gott stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen“ (Lk 1,52). Demut gilt als etwas Vorbildhaftes. Beim Rangstreit der Jünger stellt Jesus ein Kind in die Mitte und sagt: „Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich!“ (Mt 18,4) Und dann das Neue des Neuen Testamentes: Im Alten Testament ist immer der Mensch demütig, von Gottes Demut wird dort nicht geredet. Im Neuen Bund dagegen offenbart sich Gott selbst als der Demütige schlechthin. Er ist der, der in Jesus Christus sich zu den Menschen beugt, nach unten geht, am Kreuz zu Boden geht, sich duckt. Beispielhaft in der Geschichte von der Fußwaschung der Jünger (Joh 13). Jesus tut hier, was im gehobenen Haushalt die Aufgabe des untersten Sklaven war: das Waschen der Füße von Besuchern! „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele“ (Mt 20,28). Kein Gott, der sich bedienen lassen will, sondern einer, der uns dient, auf dass wir das Leben haben. Seine Hingabe ist gleichsam der Wurzelboden, das Fundament, auf dem auch unsere Liebe wächst. Die Geschichte von der Fußwaschung schließt ab mit dem Auftrag an die Jünger: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe“ (Joh 13,15).
Aus dem Sacramentum wird ein Exemplum, aus dem Urbild das Vorbild: Jesus dient uns, auf dass wir einander dienen. Dieselbe Bewegung begegnet im Philipper-Hymnus (Phil 2,5-11). Darin wird der Selbstverzicht Gottes in Jesus Christus beschrieben. Er verzichtet auf seine göttliche Gestalt, damit er uns Menschen nahe sein kann. Und auch hier der Auftrag: „Seid so untereinander gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Jesus Christus entspricht. Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auf das, was dem andern dient“ (Phil 2,2ff). Jesus gibt sein Gottsein nicht auf, aber er verzichtet darauf, es vor den Menschen Gestalt werden zu lassen, weil diese unbändige Kraft wie der Löwe den Menschen erschrecken würde. Gott möchte nicht unsere Angst, sondern unsere Liebe – die Liebe der Freien.

Paulus als Beispiel eines demütigen Menschen

Paulus sagt: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Niemand suche das Seine, sondern was dem anderen dient“ (1.Kor 9,23). Paulus zeigt uns die klare Haltung des freien Menschen. In Christus sind wir befreit von Tod, Teufel, Sünde und Hölle.
Aber als Freie in der Bindung an Christus werden wir zu Dienern der Menschen, werden „Jesus Christus gleich gestaltet“ (Phil 3,21) – auch in seiner Demut. Auch Paulus war keine „Memme“, sondern eine starke Persönlichkeit. Seine Demut war ein Stück tapferes Aufrechtgehen.

Luther und die Demut

Für mittelalterliche Mönche war das Erwerben der Demut eine lebenslange Aufgabe: tägliche Buße, Selbstkasteiung bis hin zur Selbstauslöschung. Luther ist an dieser Aufgabe bei aller Anstrengung und Ernsthaftigkeit gescheitert. Sein Gewissen hat in der eigenen „Werkerei“ keine Ruhe gefunden. Erst bei Christus entdeckt er Frieden und den Grund, auf dem sein Glaube sicher steht. In einem Bild formuliert er es so: „Demut ist das Zurückschlupfen des Kükens unter die Flügel der Henn.“ Darin spiegelt sich nicht ein Verhältnis des Sklaven zum Herrn, sondern die Beziehung einer Mutter zu ihrem Kind. Darin finden sich höchste Freiheit und gleichzeitig höchste Geborgenheit.
Am Vorabend seines Todes schreibt Luther mit verlöschender Kraft einen Brief an seine Ehefrau. Im letzten Satz steht ein Wort tiefster Demut: „Wir sind Bettler, das ist wahr!“

Demut ist Mut zum Dienen

Demut ist also etwas anderes als das, was man sich gemeinhin darunter vorstellt: nicht dieses Geduckte, Memmenhafte, nicht der Sklavengeist, den Nietzsche den Christen vorwirft. Wir müssen uns als Christen kein bestimmtes Aussehen angewöhnen, an dem man unsere Demut ablesen kann. Es ist die Herzenshaltung, die in der Liebe zur Tat wird.

Demut ist nicht ein Selbstverzicht, bei dem man dauernd seine Opfer beklagt – ähnlich dem älteren Bruder im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Dieser war zwar äußerlich brav und demütig, aber sein Herz war nicht wirklich beim Vater. Demut ist vielmehr die Haltung des Vaters, der sich selbst ganz vergisst, weil er die Not seines Sohnes sieht. Er beugt sich hinunter zu ihm und richtet ihn auf undvergisst dabei völlig, dass er demütig ist.

Rainer Köpf, Pfarrer