Matthäus 22,15-33

In Frage gestellt

Gefährliche Fragen
Sie wollen Jesus „in seinen Worten fangen“. Was er auch antworten wird auf die Frage, ob es recht ist, dem Kaiser Steuer zu zahlen, auf jeden Fall wird sich Jesus unmöglich und angreifbar machen: Entweder ist Jesus dann ein Verräter am Glauben der Väter, dass allein Gott zu ehren ist, oder Jesus ist ein politischer Aufrührer gegen die römische Obrigkeit. Sie haben es schlau angefangen, die Pharisäer und die Anhänger des Herodes.
Sie wollen Jesus lächerlich machen. Die tolle Geschichte mit der Frau, die im Leben sieben Männer gehabt hat, und die Frage, wem sie dann in der Auferstehung gehören wird, macht den Glauben an die Auferstehung zu einem absurden, lächerlichen Aberglauben. So die Sadduzäer, die im Gegensatz zu den Pharisäern den Glauben an die Auferstehung als unjüdisch ablehnen.
Beide aber wollen mehr: sich selbst sichern gegen den Anspruch Gottes auf ihr Leben, der ihnen im Wort und in der Person Jesu begegnet.

Vollmächtige Antwort
Jesus lässt sich nicht fangen, nicht verunsichern, nicht einschüchtern. Unverblümt sagt er den Fragern, was er von ihnen hält: Heuchler sind sie, die ihn hereinlegen wollen. Irrende sind sie, die keine Ahnung haben von der Schrift und von der Gotteswirklichkeit. Dem Kaiser können sie getrost die Münze zurückgeben, die durch das Bild des Kaisers und seinen Namen ohnehin als dessen Eigentum ausgewiesen ist. „Gebt Gott, was Gottes ist“. Das ist der Pfeil, der die Frager ins Herz trifft. Sie sollen sich selbst Gott zurückgeben mit Leib und Seele, dem Schöpfer, der einen unbedingten Anspruch auf sein Geschöpf hat. Die Leugner der Auferstehung aber erfahren, dass sie blind und ahnungslos sind. Nichts wissen sie von Gottes Herrlichkeit und der Auferstehung, die nicht die ungebrochene Fortsetzung unseres Erdenlebens ist, sondern neue Schöpfung. Nichts wissen sie von der Schrift, die den Gott Abrahams bezeugt, der kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen ist.
Die Reaktion der Hörer heißt Staunen und Entsetzen über die Vollmacht, die ihnen in Jesus und seinem Wort begegnet.

Und wir?
Sind wir nur die interessierten Zuschauer und Zuhörer bei diesen Streitgesprächen? Solche, die dann auch ihre Meinung dazu sagen können? Oder sind wir selbst Betroffene? Es ist zu beachten, dass es sich bei den Gegnern Jesu nicht um Gottlose, Ungläubige, Weltmenschen handelt, sondern um engagierte, religiös geprägte Glieder des Gottesvolkes. Aber – das ist das Schlimme - Religion ist bei ihnen zu einem Mittel geworden, sich gegen den Anspruch Jesu und dessen, der ihn als den Christus zu ihnen gesandt hat, abzusichern. Kann es so etwas auch in unserer Mitte geben? Menschen, die alles wissen, die in der Bibel lesen, die alles glauben, immer recht und doch keine Ahnung haben von der Macht und Herrlichkeit Gottes, die größer ist als unser Herz, die den Verlorenen sucht, den Zerschlagenen heilt, den, der am Boden liegt, wieder aufrichtet? So will er uns haben: als Menschen, die ehrlich nach ihm fragen, fragend ihn bitten, bittend seine Macht und Herrlichkeit erfahren, über die man nur staunen kann.

Fragen zum Gespräch:
· Kann man mit mir über Glaubensfragen kritisch diskutieren?
· Was kann ich dazu von Jesus lernen?

Hans Lachenmann, Satteldorf

Impulse zur Veranschaulichung für Erwachsene und Kinder:
Auf der Bank Prospekte holen: „Der Euro – unser Geld“ mit den Bildern der verschiedenen Landesprägungen. Aufgrund der Prägung auf der Rückseite soll das Herkunftsland erraten werden. Alternative: Einige Euromünzen durch die Reihen geben, deren Wert blind ertastet und zusammengezählt werden muss. Hinweis: Euromünzen haben spezielle Ränder zum Ertasten für Blinde.