Ein Sohn ist uns gegeben

Als aber die Zeit erfüllt war Gal 4,1-7

Die folgenden Ausführungen über Gal 4,1-7 sind eine überarbeitete Predigt von Pfarrer Dr. Siegfried Kettling, Schwäbisch Gmünd.

Wir sind unter ein Gesetz gestellt
Ich schätze die Gedichte des Schweizer Dichterpfarrers Kurt Marti sehr. Sie sind sehr modern: ohne Punkt und Komma, kennen nur die Kleinschreibung. Aber sie bringen die Dinge „auf den Punkt“. Eines dieser Gedichte beginnt so: „ich wurde nicht gefragt bei meiner geburt.“ Das ist eine ganz einfache Feststellung, der niemand widersprechen wird. Es ist eine Unerhörtheit, dass wir bei der elementarsten, der grundlegendsten Frage unseres Lebens, nämlich ob wir überhaupt existieren wollen, nicht gefragt wurden. Es wurde über uns verfügt. Ob wir Mann oder Frau sein wollten, ob wir als Glieder dieser bestimmten Familie und sozialen Schicht groß werden wollten – wir konnten es nicht aussuchen. Ob wir als Mitteleuropäer, als Menschen des 20./21. Jahrhunderts geboren werden wollten – wir wurden nicht gefragt, auch nicht, ob wir vom Aussehen her schlank oder korpulent sein wollten, groß gewachsen oder eher klein. Auch unsere Gesundheit oder die Gemütslage, unsere Intelligenz – darauf hatten wir keinen Einfluss. Wir wurden nicht gefragt. Unsere Mütter wurden auch nicht gefragt. So geht es von Generation zu Generation. Wir sind ein Haufen ungefragter Leute; ohne dass wir es wollten, sind wir nun einfach da und hatten keine Wahl dabei.
Wir wurden unter ein Gesetz gestellt. Stellen wir uns vier Wände vor und jeweils einen Winkel von 90 Grad. Wenn sich immer eine Wand an die andere anschließt, ergibt es ein Quadrat, und das Quadrat, nach allen Seiten abgedichtet ohne Fenster und Türen, ist eine Art Gefängnis. Die erste Wand ist die Wand unserer Geburt: So sind wir nun einmal, wir können dieser Wand nicht entfliehen.
Die zweite Wand ist das Geschick. Es gibt in jedem Leben Dinge, die unerwünscht und ungeplant hereinbrechen, jähe Schicksalsschläge. Wir haben eine ganze Menge Versicherungssysteme aufgebaut. Aber auch diese werden oft jäh zerschlagen durch eine Krankheit, durch Naturkatastrophen, wie Erdbeben, Seuchen, Fluten oder durch Kriege. Die ganze Tierwelt lebt davon, dass Leben von Leben lebt, und wir Menschen leben auch so, dass wir vom Leben leben, pflanzlichem oder tierischem. Unter diesem Geschick des wechselseitigen Sich-Verzehrens stehen wir.
Eine dritte Wand schließt sich an: die Wand der Schuld. Es gibt ja nicht nur die geplante Sünde, die man bewusst tut, sondern was man Schuld nennt, sitzt so tief, dass man nicht entrinnen kann, selbst wenn man auf alles Tun verzichten möchte. Saulus von Tarsus etwa wollte Gott die Ehre erweisen, wollte nichts als Gottesdienst, und mitten bei diesen frommen Bemühungen entdeckt er plötzlich: Ich habe ja die Gemeinde des Messias verfolgt. Er gerät auf schlimmste Wege und hat es doch so gut gemeint. Stefan Zweig schreibt in seiner Novelle „Die Augen des ewigen Bruders“ von einem Menschen in Asien, dessen Parole ist: „Ich möchte leben ohne Schuld.“ Zunächst ist er ein großer Feldherr und hat den Ehrennamen „Blitz des Schwertes“. Bei einem kriegerischen Unternehmen – das Recht ist ganz auf seiner Seite – geschieht es, dass er ohne Willen und ohne Wissen seinen eigenen Bruder erschlägt. Und beim Anblick der toten Augen seines Bruders sagt er: Ich kann nicht mehr Feldherr sein; wenn ich Feldherr bin, gerate ich in Schuld, und ich will schuldlos und gerecht leben. Der König gestattet ihm eine andere Tätigkeit: Er wird oberster Richter des Landes, und er ist ein zweiter Salomo. Seine Richtsprüche sind voller Klarheit und Wahrheit, und aus dem „Blitz des Schwertes“ wird jetzt die „Quelle der Gerechtigkeit“. Bis ihn eines Tages ein Verbrecher anschaut, den er dazu verurteilt hatte, lebenslänglich im tiefsten Kerker zu sitzen und jährlich einmal gegeißelt zu werden. Dieser fragt: Weißt du eigentlich, was du da verhängt hast? Weißt du, wie eine Geißelung sich anfühlt? Du verfügst über mich und hast doch keine Ahnung. Da schauen ihn wieder die Augen des toten Bruders an, und er sagt: Auch als Richter werde ich schuldig, indem ich über andere Menschen richte, auch wenn es noch so gerecht und gut zugeht – ich werde schuldig. Er geht zu dem König und sagt: Ich muss da heraus! Er zieht sich in sein Haus zurück und meditiert. Menschen kommen zu ihm und lassen sich beraten und Weisung für ihr Leben geben. Dann bekommt er einen dritten Ehrentitel „Der Acker des Rats“. Er ist sozusagen Ratgeber für viele Menschen. Bis seine Söhne ihm klar machen: Dass du da im Haus sitzen kannst und Zeit hast für andere, das kommt davon, dass dein ganzes Wirtschaftssystem zu Hause von Sklaven garantiert wird. Du bist einer, der über andere Menschen herrscht, deshalb kannst du gut Rat geben. Da sagt er, das geht also auch nicht. Ich kann nicht über andere Menschen herrschen, ich muss mein Haus verlassen. Da wird er Eremit und flieht in die Einsamkeit, um gar nichts mehr zu tun, nur in der Stille zu leben mit Pflanzen und Tieren im Einklang. Jetzt bekommt er den vierten Ehrentitel: „Stern der Einsamkeit“. Eines Tages geht er durch ein Dorf, begegnet einer Frau. Sie schaut ihn mit zornigen Augen an. Er fragt sie, was er getan habe, er habe doch gar nichts getan. Da sagt die Frau: Du hast meinen Mann verführt, zu dir in die Eremitenkolonie zu ziehen. Er hat seinen guten Beruf aufgegeben, und meine drei Kinder sind verhungert. Der Mörder bist du! Man kann etwas tun oder nichts tun – dem unheimlichen Gesetz der Schuld entläuft man nicht.
Die vierte Wand ist der Tod. Schon mit unserem Geburtsschrei sind wir ja zum Sterbeseufzer unterwegs. Ich habe meiner Mutter manchmal heimliche Vorwürfe gemacht: „Wie konntest du es dir erlauben, mich in die Welt zu setzen, wo du mich zum Todeskandidaten machst. Als du mich geboren hast, hast du mich für den Tod geboren, und dazu hast du von mir keine Einwilligung bekommen.“ Das ist unsere Grundsituation.
Von vier Wänden haben wir gesprochen. Bei allen vieren wurden wir nicht gefragt: Geburt, Schicksal, Schuld, Tod. Da sitzen wir drin. Jetzt kann man gegen diese Wände rebellieren. Man kann sich blutige Fäuste und Beulen am Kopf holen, wenn man gegen die Wände rennt. Man kann die Wände mit Blumengirlanden schmücken, wenn man etwa erzählt: Der Tod ist etwas ganz Natürliches und gehört einfach dazu. Man kann die Wände ideologisch überkleistern und mit Farben übersprühen. Aber die Mauern bleiben. Wir sind unter ein Gesetz gestellt und können nicht heraus. Das ist unsere Grundsituation.

Gott selbst hat sich uns zugesellt
Gott selbst ist unser Geselle geworden in diesem Gefängnis. „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“ Kurt Marti sagt das so: „ich wurde nicht gefragt / die mich gebar / wurde auch nicht gefragt / niemand wurde gefragt / außer dem Einen.“ Es gibt unter den Ungefragten einen, der gefragt worden ist. – „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“ – das heißt sicher nicht, dass Gott seinen Sohn in die Welt hinabkommandiert hat, sondern dass es ein Gespräch zwischen Vater und Sohn gab. Der Eine wurde eben wirklich gefragt. Ich will versuchen, dieses Gespräch ein wenig zu skizzieren.
Da stehen Vater und Sohn einander gegenüber, und der Vater sagt: „Siehst du das Kind da in einer Futterkrippe? Es gibt von vornherein keinen Platz für dieses Kind, man will es nicht. Kein Raum in der Herberge. Und siehst du, wie dieses Kind erwachsen wird? Die Tiere der freien Wildbahn haben ihren Bau, die Vögel haben ihr Nest, aber dieser Menschensohn hat keinen Platz, wo er sein Haupt hinlegen könnte. Sieh dir diesen Menschen an, alles Flüchtlingsschicksal aller Menschen aller Zeiten sammelt sich in dieser Gestalt. Schau dir diesen Unbehausten an, für den es keinen Platz gibt. Das wäre dein Geschick. Willst du das? Du bist gefragt.“ „niemand wurde gefragt außer dem Einen.“ Oder der Vater sagt: „Siehst du da den Mann, gefesselt an eine Steinsäule, drumherum stehen Büttel mit Geißeln in der Hand.“ (Geißeln sind in der Antike Peitschen, in die man Metallstücke oder Knochensplitter hineingeflochten hat.) „Dann schlagen sie zu und pflügen den Rücken auf. Das Blut spritzt, und auf dem Boden bildet sich eine Blutlache. Schau ihn dir gut an und hör sein Schreien! Das wäre dein Geschick. Willst du das? Du bist gefragt.“ „niemand wurde gefragt außer dem Einen.“ Noch eine dritte Szene: „Sieh dir den an, den man an zwei Balken genagelt hat. Er hat fürchterliche Schmerzen, etwa im Brustkorb wie bei einem Herzinfarkt. Da ist nicht nur Durst und wogendes Fieber, da ist nicht nur die Schande, dass einer öffentlich bloßgestellt wird - für einen Juden eine Ungeheuerlichkeit. Da wird es finster um ihn und in ihm, und er begreift Gott nicht mehr: Gottesfinsternis tritt ein! Er ist von Gott dem Vater, in dem er lebte, getrennt, denn der Fluch des Vaters über der Schuld der Menschheit trifft ihn. Gottesfinsternis! Merkst du, wie alle Menschheitsschuld und alle Menschheitsangst und –verzweiflung, alle Gottesferne sich in dieser Person konzentriert, die nun schreit: ‚Eli, Eli, lama asabtani?’ Gott, warum hast du mich verlassen? Es hat nur einen wirklich Gottverlassenen gegeben – sieh ihn dir an! Das wäre dein Geschick. Willst du das? Du bist gefragt.“ „niemand wurde gefragt außer dem Einen.“ Kurt Marti komponiert in sein Gedicht einen breiten Zeilenabstand hinein. Er will damit sagen, nachdem der Eine so gefragt worden ist, halten Himmel und Erde den Atem an: die Engel, die Menschen in der Totenwelt und sogar die vernunftlose Kreatur – alle merken: Hier steht das Ganze auf dem Spiel. Was wird der Eine wohl antworten? Jeder von uns hätte gesagt, wenn wir gefragt worden wären: Nur das nicht! – Eine Pause, und das ganze Weltall hält den Atem an: Was kommt jetzt? Und dann steht bei Kurt Marti die lösende Zeile: „niemand wurde gefragt außer dem Einen / und der sagte JA.“ Das ist (Ver-)“Dichtung“! Man kann das ganze Evangelium in diesen zwei Buchstaben bündeln: JA. Das ganze Evangelium ist Gottes JA, das JA, das dieser ewige Sohn zu uns gesprochen hat, als er sich vom Vater in diese Welt senden ließ. In diesem JA ist alles zusammen: Weihnachten und Karfreitag und Ostern und Himmelfahrt und neue Welt! Er sagte JA.
Wir sind unter ein Gesetz gestellt – ein Käfig, ein Quadrat, Mauern auf allen Seiten. Gott selbst hat sich uns zugesellt, er hat JA gesagt. Er ist zu uns in dieses Loch hineingestiegen. Das muss doch Folgen haben!

Nun ist die Welt für uns erhellt
Dieser Eine schlägt Löcher in die Wände. Pforten werden in die Mauern gebrochen, Licht bricht herein. Epiphanias! Epiphanias heißt zu deutsch: Erscheinung der Herrlichkeit Gottes. Licht muss herein! Gott sandte seinen Sohn, indem er JA sagte.
Nun gab es noch eine zweite Sendung. Nachdem er den Sohn gesandt hat, heißt es weiter: Weil ihr nun Söhne seid, weil ihr aus der Sklaverei herausgesprengt worden seid, sendet Gott etwas Zweites. Da sendet Gott den Geist, den Geist seines Sohnes. Warum denn? Es genügt nicht, wenn die Löcher da sind, wenn die Fenster da sind – nein, man muss durch die Pforten gehen, man muss in die Freiheit hineinschreiten. Der Geist Gottes öffnet uns von innen her für dieses Geschehen. In unserem Text steht: Das äußert sich so, dass Menschen „Abba“ sagen. Der berühmte Göttinger Professor Joachim Jeremias hat ein ganzes Buch über dieses Wort geschrieben. Man erzählte von ihm, immer wenn das Wort Abba fiel, strahlte sein ganzes Gesicht. Abba, so hat Jesus mit dem Vater geredet. Das ist ein Dialektwort, ein aramäisches Wort, und es ist ein Wort aus der „Babbelsprache“ der Babys, ein Stammellaut. Was entsteht dann? Das macht der Heilige Geist, dass wir in so intimer Art mit Gott reden dürfen. Für das Judentum war das unerhört – auf diese intime Weise redet man mit Gott nicht. Jesus hat es getan:. „Abba, ist es möglich, dann gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mk 14). Hier im Galaterbrief, da wo der Geist Gottes kommt, schreit er in uns: Abba. Das ist das entscheidend Neue: Wir schauen durch die Pforten hindurch und rufen: Abba. Wir entdecken hinter all den dunklen Gewalten und Schicksalsmächten das liebende Herz des Vaters.
Was geschieht denn nun mit den vier Mauern? Das erste war die Mauer der Geburt. Wenn ich jetzt Abba rufen darf, dann entdecke ich plötzlich: Ich bin nicht ins Dasein geworfen, sondern ich bin geplant. Ich bin von Ewigkeit her ein einmaliger Einfall Gottes. Ich bin deshalb geboren worden, weil Gott mich in alle Ewigkeit bei sich haben will. Darum bin ich originell und schön, Handarbeit, ein Unikat. Schönheitschirurgen braucht man als Christ nicht. Matthias Claudius hat das einmal großartig formuliert: „Ich danke Gott und freue mich, wie’s Kind zur Weihnachtsgabe, dass ich bin, bin, und dass ich dich, schön menschlich Antlitz, habe.“ Wen Gott geschaffen hat, den hat er schön geschaffen. Ich bin von Haus aus ein Mensch, der zu Depressionen neigt. Deshalb muss ich lernen, für den Tag meiner Geburt zu danken. Dann danke ich noch für den Tag, an dem ich in der Taufe als ahnungsloses Baby zusammengesprochen wurde mit dem Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das ist die Basis, das Bedingungsfundament meines Lebens. Die Mauer der Geburt wird durchbrochen, und ich darf mich verstehen als einen, der ein ewiger Einfall Gottes ist, von Ewigkeit zu Ewigkeit gedacht.
Wie ist das mit der Mauer des Geschicks? Da müssen wir deutlich sagen: Auch wir Christen sind Schicksalsschlägen nicht entnommen. Ein ehemaliger Schüler von Unterweissach, 27 Jahre alt, sportlich durchtrainiert, ist nach etwa anderthalb Jahren Dienst in einem Gemeinschaftsverband urplötzlich am Herztod gestorben. Das hat mich ungeheuer getroffen. Zurück blieb eine Frau mit einem kleinen Kind. In die ratlose Trauergemeinde sollte ich ein Wort sagen, das eine neue Dimension aufreißt. So ein Wort haben wir Menschen nicht parat. Das muss Gott uns schon schenken. In solchen Schicksalsschlägen ist meiner Frau und mir ein Wort eine große Hilfe gewesen: „Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen“ (Rö 8). Also nicht wir müssen den Dingen dienen, dass die Dinge uns tyrannisieren dürfen, sondern auch solche erschreckenden Ereignisse müssen uns zubereiten für die großen Ziele Gottes. Wir sollten uns hüten, in solch schweren Führungen „Jubeltröstungen“ loszulassen. Man kann nicht selber sicher im Schneckenhaus sitzen und dann Menschen nach einem Schicksalsschlag mit Bibelsprüchen bombardieren. Das ist unanständig, „frommer“ als Jesus. Er hat am Kreuz „warum?“ gerufen. Das Wort „lama“ enthält einen Vorwurf: Warum machst du das? Vielmehr sollten wir Schmerz leidenden Menschen Mut machen und sagen: Wir beten mit euch und versuchen euer Leid mitzutragen. Manchmal ist Schweigen das Beste.
Wir können nicht ergründen, aber indem wir Abba sagen, können wir vertrauen. Bis einmal der neue Himmel und die neue Erde kommen, wo auch das Leiden der Tiere ein Ende hat und das Sich-Fressen und Verzehren und Vernichten. „Siehe, ich mache alles neu!“
Das Dritte ist die Frage nach der Mauer der Schuld. Das Schönste, was wir Christen haben, ist, dass wir einem Menschen die Vergebung der Sünden zusprechen können. Er kann uns vorher berichten, was er will und wenn es noch so grauenhaft wäre. Man kann nur so lange das Evangelium predigen, so lange man der Überzeugung ist: es gibt keine unvergebbare Sünde. Keine Sünde, die bekannt und gebeichtet wird, ist unvergebbar. Jesus ist prinzipiell stärker als die Macht der Schuld, und was er vergibt, das existiert nicht mehr. Vergebung ist: „aus etwas nichts machen“. Das ist die Umkehrung der Schöpfung. Gott macht neu.
Die vierte Wand ist der Tod. Davon werden wir nicht verschont. Wenn man älter wird, liest man in der Zeitung die Todesanzeigen und sieht nach dem Geburtsdatum. Da merkt man, wie schwankend der Boden unter uns ist. Der Tod und seine Macht sind bedrohlich. Aber wir dürfen heute schon wissen: Durch diesen Tod wird er uns hindurchbringen. Meine Mutter erzählte: Als mein Großvater starb, habe sein Gesicht angefangen zu strahlen und seine Augen hatten sich auf jemand gerichtet, den nur er sah, und er sagte: „Ja, Heiland, ich komme.“ Das ist nicht bei jedem Sterben eines Christen so. Aber es gibt solche Zeichen der Ermutigung, dass der Tod besiegt und auch diese Mauer durchbrochen ist.
Wir sind alle unter ein Gesetz gestellt. Gott selbst hat sich uns zugesellt. Er hat JA zu uns gesagt. Nun ist die Welt für uns erhellt. Die Herrlichkeit Gottes hat in diese Welt hereingeleuchtet. Was ist jetzt Glaube? Glaube ist nichts anderes, als zu dem ganz großen JA, das der Eine über unser Leben gestellt hat, unser kleines Mini-Ja dazuzustellen: Ja, Abba! Das ist es.

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
- Gespräch: Was unterscheidet einen Knecht (Hausangestellten) vom Kind (Erben)? Beispielhaft könnte vom älteren Bruder aus der Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt werden, der diesen Unterschied offensichtlich nicht verstanden hatte. = Jesus kam in unsere Welt, um uns in Gottes Familie hineinzuholen. Durch ihn dürfen wir zu Gott Vater sagen und seine Kinder sein!