Apostelgeschichte 17,16–34

„Pro Christus“

„Pro Christus“ - das sollte alle Welt wissen, das sollte für keinen Menschen ein Geheimnis bleiben.
Christus hatte sein Herz gewonnen. Christus war Paulus buchstäblich in die Glieder gefahren, hat sein Zunge berührt und seine Stimme aktiviert. In 1.Kor 1,23 heißt es: „Wir predigen den gekreuzigten Christus“ und in 1.Kor 2,2: „Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten“. Mit dieser „Pro Christus“-Haltung erreicht Paulus Athen. In der Metropole Griechenlands ging die Post ab. Kunst, Wissen, Politik und verschiedene philosophische Richtungen suchten den Ton anzugeben. Wie einer mit der Speerspitze in ein Wespennest sticht, so nun Paulus mit dieser einzigartigen Speerspitze der Christus-Botschaft, die zum Leben führen soll und es auch tut. Ob nun in der Synagoge oder auf dem Marktplatz – Christus soll die Losung sein. Seit Ostern ist nicht Rückzug angesagt, kein Sich-Verkriechen in der Sackgasse, kein Unter-sich-Bleiben. Sturm und Angriff sind angesagt. „Vorwärts fest den Schritt, wir geh’n an unsers Meisters Hand, und unser Herr geht mit“. Achten Sie bei ihrem nächsten Schönblick-Besuch auf die Wetterfahne auf dem Turm mit dem Lamm und dem Kreuz. Vor meinen Augen sehe ich da den Grafen Zinzendorf auf dem galoppierenden Pferd.

Mit „pro Christus“ eckt Paulus in Athen an
Mit „pro Christus“ ecken auch wir in unserer Umgebung und in dieser Welt an. Paulus hatte seinen Hörern das Evangelium von Jesus und von seiner Auferstehung verkündigt (V. 18). Eine klare Christus-Verkündigung bewirkt Sehnsucht nach der Wahrheit und ist ein Angebot Gottes, sie ruft in die Entscheidung. Sie eröffnet Paulus die Möglichkeit, auf dem Areopag die Schrift auf dem Altar: „Dem unbekannten Gott“ zu erklären und lebendig werden zu lassen.

„Pro Christus“, d.h. Gott öffnet die Türen
Als meine Frau und ich im Hochland von West-Papua/Indonesien die Missionsstation Apagapsili eröffnet hatten, kam nach einigen Monaten ein einflussreicher Häuptling zu mir und sagte, dass ihm sein Vater einen Traum erzählt habe. Es würde ein Mann mit einer anderen Hautfarbe kommen und eine Botschaft bringen, die sie hören sollen. Sie dürften ihm aber nichts tun. Gott hatte in Athen schon lange seine Vorarbeit getan, er hatte es unter den Steinzeitmenschen in West-Papua auch getan. Gott hat es auch in unserem Land, in unseren Familien und in uns persönlich getan. Ihm liegt so sehr an uns.
Paulus nutzt den großartigen Einstieg, er nimmt die Steilvorlage der Athener auf und schießt ein Tor „pro Christus“. Bitten wir: „Herr, öffne mir die Augen für deine Steilvorlagen im Alltag.“ Nun malt er ihnen das Bild von der Schöpfung Gottes und macht den „unbekannten Gott“ bekannt. Lesen wir V. 24–31. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde, er hat das Leben gegeben. Den Anfang der Menschheitsgeschichte hat er gemacht. Ihm wollen wir danken und nicht den „handgemachten“ Götzen. Er entscheidet über die Dauer des Bestehens der Erde und über die Grenzen; er hat das alles getan, „damit sie Gott suchen sollen“.
Dieser Gott lässt sich finden, denn wir sind sein Geschlecht. So malt Paulus die Größe Gottes aus und entmachtet somit alles, was sich diesem Schöpfergott in den Weg stellt. Paulus nutzt die Stunde und gebietet den versammelten Menschen und der ganzen Menschheit, Buße zu tun, das heißt, in die Freude am Leben einzusteigen. Gottes Angebot für ein erfülltes Leben steht durch die Auferstehung von Toten. Die Entmachtung der Götzen hat stattgefunden, Ostern ist der Garant.

„Pro Christus“ – dann scheiden sich die Geister
An der Auferstehung trennten sich die Geister, und das ist bis heute so und wird bis zu seinem Kommen so bleiben. Die einen spotten, andere schieben die Entscheidung auf oder wollen ein andermal hören. „Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen“ (V. 34). Keine Massenbekehrung, aber einige Menschen „pro Christus“.
Mal so, mal anders, aber leer kommt sein Wort nie zurück, auch heute nicht in unserer Gemeinschaft und Kirche. Darum sagen wir „pro Christus“!

Fragen zum Gespräch:

  • Wie und wo finden wir unsere Marktplätze?
  • Was ist die Speerspitze im Dienst des Paulus?

Helmut Bentz, Steinheim am Albbuch

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:

  • V 16: Paulus tat es weh, die vielen Götzenbilder in Athen zu sehen. Auch heute vertrauen Menschen auf alles Mögliche, nur nicht auf den lebendigen Gott. Macht uns das überhaupt noch etwas aus? --> Die Kinder schneiden „Götzenbilder“ von heute aus und gestalten damit eine Collage. Anschließend wird sie gemeinsam betrachtet und für uns und andere gebetet, die in Gefahr stehen, ihr Vertrauen auf solche Dinge zu setzen.
  • V 27: Beispielgeschichte von zwei Fischen, die sich ständig fragen, wie eigentlich Wasser aussieht und gar nicht merken, dass sie ringsum davon umgeben sind …--> Gott ist uns viel näher, als wir denken!
  • Gegenstand für den Paulus-Rucksack: Bild der Akropolis oder olympische Ringe.