2.Mose 14,1–31

Weiß ich den Weg auch nicht ...

Mit der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens beginnt für das Gottesvolk ein neuer Lebensabschnitt. Doch was ist das? Als Feuersäule führt Gott die Israeliten zunächst nach Süden, und nun sollen sie wieder umkehren. Dabei liegt Kanaan doch nordöstlich. Kennt Gott den Weg über die Handelsstraße am Mittelmeer entlang nicht?

1. ... du weißt ihn wohl (V. 1-9)
Auch der Pharao denkt, das Volk habe sich verlaufen. Jetzt kann er das Volk wieder einfangen!
Mose, der Prophet, soll die Gedanken Gottes kennen lernen. Gott will seine Herrlichkeit zeigen. In der Sackgasse - vorne das Meer, rechts und links die Berge - gilt es weiter: "Aber die Kinder Israels waren unter der Macht einer starken Hand ausgezogen." Mit allen seinen Kriegswagen jagt der Pharao hinter dem Volk her. Angesichts des Meeres, das den Weg in die Freiheit versperrt, erkennt Israel seine ganze Ohnmacht.

2. ... das macht die Seele still ... (V.10–20)
Beim Anblick des Heeres ist die Freude der Israeliten über den Auszug verschwunden. Vergessen ist die Macht Gottes, die Pharaos Macht gebrochen hat. Sie schreien zum Herrn, aber sie glauben nicht an seine Hilfe. Die Zeit in Ägypten wird nur noch verklärt gesehen und Mose mit Vorwürfen überschüttet. Das Wunder der Passahnacht ist vergessen.
Auch Moses Herz wird verzagt, aber er stimmt nicht in das allgemeine Jammerlied ein, sondern schreit zu Gott. Das Gebet wird ihm zur Kraftquelle; Gott gibt ihm Anweisungen für sein Verhalten.
"Fürchtet euch nicht!" war die erste Zusage, die er dem Volk weitergibt.
"Stehet fest!", lautet die nächste Devise. Kopflose Reaktionen helfen nichts. An der Vergangenheit hängen bleiben und Schuldzuweisungen von dort aus bewirken noch weniger.
"Die Rettung ist des Herrn!", das heißt, sie ist allein Gottes Sache. Sollte Gott, der die Rettung in Gang gesetzt hat, sie nicht auch vollenden?
Wer es lernt, in der Stille seine Hoffnung auf Gott zu setzen, wird fähig, anderen Menschen mutig voranzugehen. Nach weiteren Verheißungen, die Mose empfängt, darf er mit dem Volk zusammen sehen, wie sich Gottes Wolke nach hinten zwischen das Volk und die Ägypter schiebt. Wer dem Gottesvolk schaden will, muss an Gott vorbei.

3. ... ist's doch umsonst, dass ich mich sorgend müh ... (V 21 –31)
Mose zeigt jetzt seinen Glauben, indem er den Stab hochhält, mit dem er schon dem Pharao Gottes Macht zeigte. Das Meer wird geteilt, trockenen Fußes zieht das Volk durch.
Auf dunklen, rauen Wegen erkennen auch wir die Allmacht Gottes. In jedem Meer der Schwierigkeiten und mitten zwischen Wellen der Angst dürfen wir erleben: "Der Herr wird für euch streiten."
Als die Ägypter erkennen, dass sie es mit Gott zu tun haben, ist es zu spät: Die Wassermassen stürzen über sie. Israel ist gerettet.
V. 31 ist der Höhepunkt: "Israel sah die mächtige Hand Gottes, das Volk fürchtete den Herrn, und sie glaubten ihm."

Fragen:
· Geheimnisse Gottes (der Heilsplan, das Volk Israel, der Weg mit der Gemeinde) - wie können sie uns trösten?
· Kleinmut und Unglaube führen oft zu Kurzschlussreaktionen - wie können wir das verhindern?
· "Meine Eltern haben mich gezwungen, Klavierspielen zu lernen. Heute bin ich dankbar dafür." Was mussten wir in unserem Leben mit Jesus unter Widerstand trainieren, über das wir uns heute freuen?
· Welche Leiderfahrungen haben mich im Glauben wachsen lassen?

Albrecht Rothfuß, Neuweiler-Gaugenwald

Impulse zur Veranschaulichung für Erwachsene und Kinder:
Ein Plakat aufhängen, auf dem groß steht: Gott ist stark. Gemeinsam Beispiele suchen, wie sich diese Stärke zeigt und notieren. Anschließend Gott dafür loben.
Kinderlied: „Gott ist stark ...“ in „Du bist Herr“ - Kids.
Veranschaulichung: Ein Kind macht mit einem Erwachsenen „Arme drücken“. Natürlich gewinnt der Erwachsene.
Impuls dazu: Gott ist immer stärker. Wie gut, dass er seine Stärke nicht gegen, sondern für seine Kinder einsetzen will! Kann jemand eine Geschichte erzählen, wie Gott ihn/sie aus großer Not errettet hat (vorher anfragen)?
Impuls zum Nachdenken (zu V. 15): „Vergiss das Beten nicht, aber auch nicht das Gebetet –Haben!“