5. Dezember

„Morgen Kinder, wird’s was geben“ …

Alles still. Auf Zehenspitzen schleiche ich zur Wohnzimmertür. Dann der Blick durchs Schlüsselloch, um schon mal etwas vom geheimen Zauber zu erhaschen. Wird der sehnsüchtige Wunsch erfüllt?
Vorfreude. Hoffnung. Und dann der Blick auf den Weihnachtsbaum. So riecht es nur in der
Weihnachtsstube.

Aber noch ist es erst der 4. Dezember. Wie oft müssen wir noch schlafen, bis Weihnachten? Ein Türchen nach dem anderen hilft, die Wartezeit zu verkürzen. Und wie ist das heute? Was ist aus der Vorfreude und dem gespannten Staunen geworden? Und wie könnte es gelingen, es noch einmal neu zu entdecken?

Wie wäre es, dieses kindliche Staunen wiederzuentdecken, auch in meinem Glauben? Nicht umsonst sieht Jesus im Glauben der Kinder etwas Vorbildliches, oder vielleicht besser gesagt, ein Ur-Bild des Glaubens: „Amen, das sage ich euch: Ihr müsst euch ändern und wie die Kinder werden. Nur so könnt ihr ins Himmelreich kommen!“ (Matthäus 18,3;  BasisBibel). Es gibt also schon so etwas wie eine Einlassbedingung für das Reich Gottes, und die ist anders, als wir oft meinen.
Für Jesus gehört dazu, zu werden wie die Kinder.

Christiane Rösel