18. Dezember

O du fröhliche …?

Ein Gedanke ist bei mir in den letzten Wochen immer mal wieder aufgetaucht: Wie haben wohl die Generationen vor uns Weihnachten gefeiert in schwierigen Zeiten? Was hat sie ermutigt? Worüber haben sie sich gefreut? Und vermutlich ist es so, dass Menschen, die sich auch in Zeiten, die sie
herausfordern, nicht völlig zurückziehen, mit anderen verbunden bleiben, seelische und körperliche
Kräfte bekommen für die nächsten Schritte.

Wie der Schriftsteller und Kirchenliederdichter Johannes Daniel Falk (1768-1826). Nachdem er und seine Frau vier Kinder verloren hatten, haben sie anderen Kindern ein Zuhause gegeben. Er gilt deshalb auch als Begründer der Jugendsozialarbeit. So dichtete der Mann, der gerade eigene Kinder verloren hatte, Heiligabend 1815 für die, denen er ein neues Zuhause gegeben hat, dieses Lied:


O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit.

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere, jauchzen dir Ehre. Freue, freue dich o Christenheit!

Christiane Rösel