Matthäus 28, 1 - 20

Jesus lebt - mit ihm auch ich
Keines der vier Evangelien endet mit Kreuz und Grab Jesu. Alle setzen ihren Zielpunkt bei der leiblichen Auferstehung Jesu. Wir sind also nicht Nachkommen eines großen Toten, sondern Nachfolger eines lebendigen Herrn. Seit Ostern haben wir einen Herrn, der auferstanden ist und lebt. Einen Herrn, der überall und an jedem Tag bei uns sein kann. Einen Herrn, dem wir in jeder Lage unseres Lebens vertrauen können. Einen Herrn, der durch seine Auferstehung den Tod besiegt und ewiges Leben erworben hat für alle, die an ihn glauben. Von diesem Herrn berichtet unser Ostertext:

Jesus ist wahrhaftig auferstanden
Die Frauen kommen in der Frühe des Ostermorgens zum Grab. Der Stein ist weg und das Grab ist leer (V6). Ein von Gott gesandter Engel deutet das leere Grab: "Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden, wie er gesagt hat (V7)". Es erfüllt sich also, was Jesus angekündigt hat. Aber nun ist es Gott so wichtig, dass wir der Auferstehung Jesu gewiss sein können, dass er es nicht nur beim stummen leeren Grab und auch nicht nur bei der Botschaft des Engels belässt. Der Auferstandene selbst begegnet den Frauen und spricht mit ihnen (V9). Jesus erscheint den Frauen mit einem neuen Leib, den sie berühren können (V9). Die Vorstellung einer Seelenwanderung oder, dass Jesus nur in den Gedanken der Jünger auferstanden ist, ist also unbiblisch. Und weil er auferstanden ist, gibt es für alle, die an ihn glauben die Auferstehung zum Leben. Was für eine Osterhoffnung!

Der Auferstandene bleibt der Gekreuzigte
"Ihr sucht Jesus den Gekreuzigten; er ist nicht hier" (V5). Hier ist vom Gekreuzigten die Rede. In anderen Berichten von der Begegnung des Auferstandenen zeigt der auferstandene Jesus seinen Jüngern die Nägelmale an seinem Auferstehungsleib (Joh. 20,24; Luk. 24,39f u.a.). Das macht deutlich: Der Auferstandene bleibt in alle Ewigkeit der Gekreuzigte (Offb. 1,18; 5,5ff u.a.). Was Jesus durch sein Sterben am Kreuz für uns getan hat bleibt also für immer in Geltung für alle, die an ihn glauben. Und zugleich bleibt sein erlösendes Sterben der Ruhm des Auferstandenen in alle Ewigkeit (Offb. 5,12).

Der Auferstandene ist treu
Es ist erstaunlich, dass der Engel sagt: "Geht eilends zu seinen Jüngern" (V7) und kurz darauf der Auferstandene: "Geht zu meinen Brüdern" (V10). Trotz Verleugnung und Flucht der Jünger spricht der Engel von den Jüngern und der Auferstandene von seinen Brüdern. Trotz Versagen lässt Jesus seine Jünger nicht fallen. Wie tröstlich! Wer also lernen will, wie Jesu Treue unsere Treue übertrifft, kann es hier studieren. Ist das nicht Grund zu Lob und Dank?

Der Auferstandene beauftragt
Die Frauen werden beauftragt- zuerst vom Engel, dann von Jesus selbst- die Auferstehungsbotschaft an die Jünger weiter zu sagen (V7; 10). Und ganz am Schluß, sozusagen als letztes Wort, als Vermächtnis, gibt der Auferstandene seinen Jüngern den bleibenden Auftrag: "Gehet hin, machet zu Jüngern alle Völker...". Bis er wiederkommt, will der Auferstandene uns als seine Zeugen gebrauchen. Mission bleibt Aufgabe der Gemeinde Jesu bis er wiederkommt.

Fragen zum Gespräch:
Was bedeutet die Botschaft von der Auferstehung Jesu für unser Leben?
Wo und wie können wir Zeugen und Boten des Auferstandenen sein?

Dekan Werner Trick, Neuenbürg