Markus 5,1-20

Jesus ist der Herr

Das kann nicht oft genug betont werden. Atemberaubend und gewaltig ist es, was Jesus tut. Diese Geschichte ist echt! Es ist die Realität dieser Welt (Eph 6,12). Doch der Sohn Gottes kommt mit allerhöchster Vollmacht (Mk 1,24.27) und beweist seinen uneingeschränkten Rechtsanspruch (vgl. Mt 11,27; Joh 17,2; 8,36). Die bösen Geister (griechisch „Dämonen“) und der Satan selbst können Jesu Gegenwart nicht ertragen. Ihr zerstörerisches Werk hat ein Ende. Im Sieg Jesu Christi müssen sie das Weite suchen und zugrunde gehen.
Diese Begebenheit führt uns vor Augen, welch eine Machtfülle Jesus gegeben ist, im Himmel und auf Erden (Mt 28,18). Er ist der Herr!

Er siegt – die finsteren Mächte sind geschlagen
Als ob Jesus in diese unwirtliche Gegend der „Gerasener“ („Gadara“, Mt 8,28) kommen musste: Das Gebiet im Ostjordanland, in dem meist griechisch sprechende Menschen lebten, galt den Juden als Heidenland. Doch Jesus, der Reine und Heilige (Mk 1,24), kennt keine Berührungsängste. Abgründe menschlicher Schuld und Not tun sich auf. Wer da Jesus aus einer in Fels gehauenen Grabhöhle schreiend entgegen lief, war ein schrecklich gequälter Mensch. Er war unberechenbar, furchterregend: eine willenlose Kreatur des Bösen.
Übermächtig agiert das Böse in seiner Seele, ruiniert sein Leben und lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Niemand mochte mit ihm zu tun haben. Auch die Angehörigen nicht.
Derart trostloses Vegetieren gibt es auch heute und unter uns. Wie viel Not kann sich doch über dem Leben ausbreiten, wenn es von einem fremden Geist besetzt ist.
Angesichts solcher Hoffnungslosigkeit offenbart Jesu Liebe seine ganze Macht. Sein befreiendes Handeln ist die Proklamation des Lebens in Vorwegnahme seines Triumphes in Kreuz und Auferstehung. Dazu ist er in die Welt gekommen, „dass er die Werke des Teufels zerstöre“(1.Joh 3,8).
Es ist brutal, welch eine geballte Gewalt des Bösen („Legion“ bedeutete in der Militärsprache mindestens 5000 Mann, V.9 ) einen Menschen besetzt halten kann. Jesus aber spricht das gebietende Wort, und einstige Übermächte kapitulieren (Kol 2,15).
In (für Juden unreinen) Schweinen wollen die Dämonen ihre Existenz fortsetzen. Doch sie jagen sich und 2000 Tiere in den Abgrund. Welch ein Entsetzen bei ihren Hirten! Wirtschaftlich ruiniert ergreifen sie die Flucht.
Der Befreite jedoch ist nicht wiederzuerkennen. Sein Leben ist heil geworden. Bei klarem Verstand, ruhig und ordentlich gekleidet, sucht er die Nähe Jesu. Jetzt wäre es schön, diesem einzigartigen Befreier folgen zu können. Doch Jesus ist der Herr!

Er sendet – die großen Taten Gottes weiterzutragen
Der Geheilte muss zurückbleiben. Jesus beauftragt ihn, Zeuge der Freiheit zu sein! Er gehorcht: Überall in seinem Umfeld erzählt er von Gottes Erbarmen durch Jesus (V.19). Das neue Leben mit Christus stellt auch uns vor eine neue Aufgabe: Jesus verkündigen. Das kann schwerer sein als begeistert mitzuziehen. Hörer (V. 20) sind verwundert und staunen nicht schlecht. Aber es wird nicht erzählt, dass die Botschaft Auswirkung auf ihr Leben hatte. Dennoch bleibt der Auftrag Jesu, auch wenn scheinbar nichts geschieht.
So ist Jesus der Herr: Er sendet! Er hat den Sieg! Das Böse hat sich an Jesus „totgelaufen“ und ist es nicht wert, dass wir vor ihm in Furcht erstarren oder zurückweichen (vgl. Ps 27,1f; 23,4 u.a.). Es hat seine letzte Unheimlichkeit verloren, seit Jesus ihm entgegentrat.
Wir dürfen getrost in die Zukunft blicken, weil es durch Jesus Befreiung aus der Macht des Teufels gibt und Leben (Kol 1,13f). Dass mit dem Sieg Jesu die Gottesherrschaft angebrochen ist, muss daher immer neu ausgerufen, geglaubt und beansprucht werden.

Fragen zum Gespräch:
· Was erfahren wir über die Macht Jesu?
· Wie handeln wir als Gemeinschaft angesichts dämonischer Bedrohung?

Manfred Pfänder, Schrozberg

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· Ein ineinander verhaktes Knobel-Spielzeug mitbringen, das scheinbar nicht voneinander zu lösen ist. – Wer schafft es trotzdem? - Impuls: Jesus kann Menschen befreien, wo es scheinbar keine Lösung gibt!
· Wovon kann Jesus heute befreien? (Süchte, Schuld, dunkle Mächte, Egoismus …)
· zu V. 19f: Kann heute jemand eine „Wohltat“ erzählen, die der Herr an ihm getan hat?