Apostelgeschichte 2,37-47

Der Weg zu Jesus Christus

Die Zuhörer der Pfingstpredigt des Petrus treibt eine Frage um: Was sollen wir tun? (V. 37).
Die folgenden Verse sind dann das Hauptstück des Evangeliums, da sie zeigen, wie ein Mensch zu Jesus Christus findet: an erster Stelle das Hören auf Gottes Wort; danach die Umkehr zu Jesus Christus, dessen Gaben wir in Taufe und im Heiligen Geist empfangen; das Hören und die Umkehr führen in die Gemeinschaft, deren Kennzeichen Treue und Freude sind!

Was ist zu tun?
Diese Frage, die sich auch heute viele religiöse Menschen stellen, beantwortet Petrus in dreifacher Weise:
1. „Tut Buße“: erkennen, dass ich ein sündiger Mensch bin, darüber Reue empfinden und dann in die offenen Arme Gottes umkehren. Das ist das Erste im christlichen Glauben.
2. „Lasst euch taufen“: Gottes Geschenk der Taufe muss angenommen werden. So will Jesus Christus uns die Sünde vergeben.
3. „Empfangt den Heiligen Geist“: Danach erhalten wir das Geschenk, welches der Prophet Joel (Joel 3,1-5) vorhergesagt hat und durch das wir Gottes Kinder werden.
Was ist also zu tun? Umzukehren und die Taufe und den Heiligen Geist als Geschenk Jesu Christi anzunehmen.

Was sind die Folgen des Tuns?
Die Antwort des Petrus bleibt nicht folgenlos. Dreitausend Menschen kehren um und lassen sich taufen. Ihr Tun hat Folgen:
Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel (V. 42), welche sich am Wort Gottes orientieren und nichts hinfügen oder weglassen (vgl. Offb 22,18f). Die Lehre geschah in schlichter Weise und im Wiederholen der wichtigsten Bibelverse.
Ebenso blieben die ersten Christen beständig in der Gemeinschaft. Das drückte sich in praktischer Unterstützung der Glaubensgeschwister und der Notleidenden aus (vgl. V. 44f und Apg 3). Beständig blieb die Urgemeinde auch im Abendmahl und im Gebet, entsprechend dem, was Paulus in Röm 12,12 geschrieben hat.
Im Anschluss erhalten wir Einblick in die erste christliche Gemeinde:
Sie hatten eine Gütergemeinschaft, d.h. sie haben auch ihre Finanzen unter sich geteilt. Durch das Geld wurden die Apostel und deren Familien in ihrer Arbeit in Jerusalem unterstützt (1.Kor 9,5), und es wurde den Armen in der Gemeinde gegeben (vgl. Apg 6,1-3). Sie sollten nicht vor der Tempeltüre betteln müssen: Für sie sorgte die christliche Gemeinde.
Neben der Gütergemeinschaft hatte die Urgemeinde auch Gemeinschaft mit den Juden im Tempel (V. 46). Sie wollten keine jüdische Abspaltung sein, sondern behielten den täglichen Tempelbesuch bei, wie es die Gewohnheit von Jesus Christus war, der jeden Sabbat in die Synagoge ging. Vom Unglauben wollten sie getrennt sein, aber nicht von Gottes Volk. Durch diese Tempelgemeinschaft war jedem Juden auch der Kontakt zu ihnen möglich. Bei Fragen nach dem Glauben an Jesus Christus konnten sie jederzeit Antwort geben.
Die Buße und die Gemeinschaft führen zum Lob Gottes. Dieses Lob steckt an. Die Freude am Herrn führt der Gemeinde immer neue Menschen zu. Siehe Apg 3: Das Lob des ehemaligen Gelähmten lockt eine große Menge herbei. Diese Menge hört die Predigt von Petrus, und es kommen weitere zur Gemeinde hinzu (Apg 4,4).

Was ist nun zu tun? Umkehr! Aber diese Buße macht nicht verzagt. Nein, sie macht vermögend: Sie gibt ein Vermögen, das mir niemand nehmen kann: die Freude am Herrn.

Fragen:
· Was für eine Antwort habe ich auf die Frage: „Was sollen wir tun?“
· Wo sondere ich mich von Mitchristen und Mitmenschen ab?
· Wie kann ich Gütergemeinschaft praktizieren?

Vikar Ulrich Holland, Weilheim/Teck

Impulse zur Veranschaulichung für Erwachsene und Kinder:
V. 42 zum besseren Verständnis in verschiedenen Übersetzungen lesen.
Veranschaulichung zu „Gemeinschaft“: Ein einzelnes Streichholz kann man leicht entzweibrechen, viele zusammen nicht so leicht. Gemeinsam überlegen: Wie könnten wir noch mehr Gemeinschaft untereinander leben?
Frage: Welche Bilder der Gemeinde stehen so nicht in der Bibel: Haus Gottes, Verein Got-tes, Bund Christi, Salz der Erde, Leib Christ, Schleifwerkstatt, Gottes Spielbrett, Gottes Ackerfeld…?