Apostelgeschichte 13,1-12

Vom Achten auf den Willen Gottes

Achtung: Was ist Gottes Wille?
Antiochia in Syrien zählt zu den größten Städten des römischen Weltreichs. Nur Rom selbst und das ägyptische Alexandria waren damals noch größer. In dieser Weltstadt Antiochia gab es auch eine aktive christliche Gemeinde: Ihre Entstehung wird in Apg 11,19-30 berichtet. Zur Zeit der Verfolgung des Stephanus flüchteten einige Christen nach Antiochia. Dort erzählten sie das weiter, was ihnen im Leben Halt gab, erzählten von Jesus Christus. So führte vermutlich die Verfolgung zur ersten christlichen Heidenmission (11,20). Doch die Gemeinde beließ es nicht dabei, nur ihre Nachbarn zu sehen und ihnen von Jesus zu berichten. Sie wollten auf Gottes Willen achten, und so konzentrierten sie sich auf Jesus, indem sie ihm dienten (= Gottesdienst feierten) und fasteten (13,2). Durch dieses Achten auf Jesus wollten sie wissen, was er von ihnen wollte. Es ging ihnen also nicht darum, durch das Fasten besonders heilig zu sein, etwas zu bekommen. Es ging ihnen um den Willen Gottes.
Darum feierten sie unter anderem regelmäßig Gottesdienste, darum haben sie ihren Alltag durch Fasten verändert.
Und Jesus nennt ihnen seinen Willen durch seinen Heiligen Geist: Er gibt der Gemeinde in Antiochia den Auftrag, auch die Menschen im Blick zu haben, die sie nicht sehen:
Menschen in fernen Ländern. Damit wurde Antiochia zum Geburtsort der Außenmission.

Achtung: Ist das Gottes Wille?
Der Auftrag von Jesus Christus war klar formuliert (13,2). Dennoch machen sich Paulus und Barnabas nicht sofort auf den Weg in die Mission. Gemeinsam mit der Gemeinde in Antiochia achten sie erst noch einmal auf den Herrn: Ist es auch sein Wille, was wir tun? Bevor sie losziehen, fasten und beten sie noch einmal (13,3)! Wir lesen zwar nichts von einer neuen Beauftragung der beiden Missionare. Aber sie lassen sich durch Fasten, Gebet und Einsegnung zurüsten für den Auftrag.
Wie gehen wir damit um, wenn wir meinen, den Willen des Herrn klar erkannt zu haben? Stürmen wir auf das neue Ziel zu, oder rüsten wir uns im Gebet davor noch zu?

Achtung: Achte mal auf Gottes Willen!
Ein drittes Mal geht es um das Achten auf den Willen Gottes: Diesmal trifft es den falschen Propheten Barjesus auf der Insel Zypern. Dieses Achten auf Gottes Willen soll ihn zurechtbringen. Barjesus widersteht den beiden ausgesandten Missionaren, indem er versucht, den Statthalter Sergius Paulus vom Glauben abzuhalten (13,8). Aus diesem Grund schickt ihm, dem geistlich schon lange Blinden, der Apostel Paulus auch die äußere Blindheit (13,11). Während Paulus damals diese Zeit seiner Blindheit nützte (9,8), wissen wir von Barjesus nicht, ob er dadurch anfing, auf den Willen Gottes zu achten.
Wie steht es mit uns? „Manchmal legt uns Gott auf den Rücken, dass wir nach oben blicken.“ Achten wir auch in Krisensituationen auf den Willen des Herrn, oder schließen voller Kummer die Augen?

Fragen zum Gespräch:
· Was ist unsere Motivation zum Fasten: Verzichten wir, um uns auf Jesus Christus konzentrieren zu können (13,1+2)?
· Wie prüfen wir, ob etwas unser Wille oder Gottes Wille ist?
· Wie können wir Mut machen, auf Gottes Willen zu achten?

Pfarrer z.A. Ulrich Holland, Gomaringen

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
Impuls für die nächsten Stunden: Eine Landkarte vom Mittelmeerraum auf Plakat vergrößern und in den nächsten Stunden die Stationen der Missionsreisen eintragen.
· Wie geschieht Berufung heute? Einen Missionar einladen, der von seiner Berufung in die Mission berichtet, oder die Berufungsgeschichte eines Missionars als Geschichte erzählen.
Zu V. 4ff könnte auch von Schwierigkeiten in der Missionsarbeit heute berichtet werden.