4. Mose 20, 1-13. 22-29

Herr, habe acht auf mich!

Das Volk Israel sieht sich in einer neuen (und doch altbekannten!) Problematik: Kein Wasser, und das in der Wüste! Mose steht vor einer neuen (und doch altbekannten?) Aufgabe: Mit Gottes Hilfe den Israeliten zu helfen. Aber der bewährte Knecht Gottes strauchelt in dieser (anscheinend doch unbekannten) Herausforderung. Eingerahmt ist dieser Abschnitt von den Berichten über das Sterben der Geschwister Moses.

Das alte Lied
V. 1-5: Das war natürlich kein Pappenstil: in der Hitze der Wüste des Orients kein Wasser! Aber kannten die Israeliten dieses Problem und vor allem die Abhilfe nicht aus früheren Erfahrungen? Hatten sie nicht oft genug die Hilfe Gottes in prekärsten Nöten erfahren? Angefangen von der wunderbaren Hilfe vor dem Durchzug durchs Schilfmeer, als das ägyptische Militär sie verfolgte? „Die Stimmung des Volkes ließ sich innerlich nie bestimmen durch die Wunder und Erlebnisse der Vergangenheit und durch die Zusagen und Verheißungen der Offenbarung, sondern blieb abhängig von den jeweiligen Nöten und Widerwärtigkeiten des Lebens“ (Jakob Kroeker). Jede neue Not und jedes neue Problem ist eine neue existenzielle Frage, worauf wir vertrauen und was uns Halt gibt. Deshalb singt David Jahrhunderte später, Gott zu loben und nicht zu vergesssen, was er uns Gutes getan hat (Ps 103,2). Die Israeliten dagegen stimmen das alte Lied an: das Lied des Jammers, der Klage, des Vorwurfs, der Idealisierung der „guten, alten Zeit“: Wie war es doch in Ägypten so schön gewesen! So attackieren sie Mose mit heftigen Vorwürfen und erdreisten sich zu der ungeheuerlichen Aussage, dass sie da doch lieber früher gestorben wären.

Die bewährte Hilfe
V. 6-11: Mose und Aaron wissen, wo Hilfe ist. Wohin sollten sie auch sonst gehen! Sie werfen sich vor Gott nieder, und Gott wendet sich ihnen zu im Erscheinen seiner Herrlichkeit. Gott beauftragt Mose, für das Volk und ihr Vieh Wasser aus dem Felsen hervorzubringen. Und Gottes Arm ist auch dieses Mal nicht zu kurz, als dass er nicht helfen könnte. Der überreiche Gott gibt reichlich: Viel Wasser kommt aus dem Felsen.

Das Straucheln des bewährten Helfers
V. 12-13: So gnädig und geduldig Gott seinem undankbaren, unzufriedenen, vergesslichen, klagenden Volk hilft, so streng wirkt, wie er mit Mose umgeht. Gottes Einschätzung des Handelns Moses und Aarons: „Ihr habt mir nicht geglaubt und mich nicht geheiligt.“ Und als Strafe dürfen sie das Volk nicht ins verheißene Land führen. Welch schwerwiegende Folge! Mose hatte sich doch mit aller Kraft und mit höchsten Opfern und mit unbeschreiblicher Geduld immer wieder für das Volk eingesetzt, und nun durfte er „sein Lebenswerk“ nach Jahrzehnten der Mühe nicht vollenden! Was war da vorgefallen?
Strafte Gott Mose, weil dem „der Gaul durchgegangen war“, als er dem Volk die Hilfe ankündigt (V. 10b)? Wäre das menschlich nicht verständlich nach all den Enttäuschungen mit dem murrenden und aufbegehrendem Volk? So erbitterte das Volk das Herz Moses (Elberfelder: „sie reizten seinen Geist“), sodass ihm unbedachte Worte entfuhren (Ps 106,33; vgl. auch Jak 1,19+20). „Gott wollte seinem Volk gnädig ohne Rüge helfen, während Mose sich überdrüssig eifernd entrüstet und sie als Meuterer schilt, welches eigentlich der Hilfe durch ein Wunder Gottes nicht wert sei“ (J.P. Lange).
Gott hatte Mose zwar geboten, den Stab Aarons (2.Mose 17,9) zu nehmen, aber er sollte dann mit dem Volk reden vor dem Felsen. Kein Wort davon, den Felsen zu schlagen! Mose dagegen schlägt gleich zwei Mal mit dem Stab auf den Fels, „als ob es auf die menschliche Anstrengung und nicht allein auf Gottes Macht angekommen wäre“ (C.F. Keil). Kroeker nimmt an, dass Mose sich in seiner Handlung mehr durch eine bereits gemachte Erfahrung (2.Mose 17,6) als durch den neuen Auftrag Gottes bestimmen ließ. „Nicht vertraut und nicht geheiligt“ (V. 12) bedeutet demnach nicht, dass Mose Gott dieses Wunder nicht zugetraut hätte. Aber in seinem Verhalten wurde er von seinen fleischlichen Regungen und nicht aus der engen Beziehung zu Gott bestimmt (= nicht vertraut), und deshalb konnte er Gott nicht gebührend „rüberbringen“ (= nicht geheiligt).
Da kann man nur sagen: Wem Gott viel anvertraut, von dem erwartet er auch viel (Lk 12,48b; vgl. auch Mt 25,14-30). Aaron wird mit zur Verantwortung gezogen, weil er Mose in seinem Handeln nicht bremste. Aber auch in seiner Strafe war Gott noch barmherzig und treu, denn immerhin durfte Mose noch sehen, was der Abschluss seines Lebensauftrages gewesen wäre. Gott gewährte ihm einen Blick ins Land Kanaan (5.Mose 32,49).

Der Tod Aarons
V. 22-29: Nachdem in V. 1 bereits Moses Schwester Miriam gestorben war, wurde nun auch Moses Bruder Aaron „zu den Vätern versammelt“. In einer symbolischen Zeremonie bekommt Aarons Sohn Eleasar als sein Nachfolger die Kleider seines Vater angezogen. Darin liegt auch trotz manchen Versagens Aarons das Bekenntnis Gottes zu ihm als dem, der er war: der von Gott bevollmächtigte Priester Israels.

Fragen zum Gepräch:
· Leiden wir ebenso wie die Israeliten unter „Gedächtnisschwund“, was die Erfahrungen der Hilfe Gottes angeht?
· Wo stehen wir in der Gefahr zu „unbedachtem Reden“? Was wäre, wenn Gott auch mit uns so streng wie mit Mose wäre?

Kurt Rossmann, Öhringen

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· Im Ps 81,8c wird auf diese Geschichte Bezug genommen: „Ich prüfte dich am Haderwasser“. Mose und Aaron haben nicht genau hingehört, und in Anlehnung daran unterziehen wir uns einem Test: Wer kann genau hinhören? > Kassette / CD mit verschiedenen Geräuschen abspielen und zuordnen lassen.

4. Mose 21, 4-9 / Joh. 3, 14-16

Wer’s glaubt, wird selig!

Unter Druck kommt raus, was drin ist. Erlebte Grenzen bringen Fassaden zum Bröckeln. Nicht anders ergeht es dem Volk Israel in der Wüste. Zutiefst schlummert der Argwohn gegen Gott. Der Kern der Sünde wird sichtbar. Gottes Weg in die Freiheit wird vom Volk als Weg in den Untergang gewertet. Das Volk richtet sich gegen Gott und seinen Diener Mose. Dennoch gibt Gott sein Volk nicht auf. Er schafft Rettung für die, die ihm vertrauen.

Der Aufstand
Die Entbehrungen der Wüste führen das Volk zu der Frage: Wozu das Ganze? Was kommt dabei heraus? Die Beantwortung der Frage ist eine Beziehungssache. Ist auf Gott Verlass, kann man ihm getrost vertrauen, dann wird sein Weg nicht ins Verderben führen. Wird hingegen dem Misstrauen Raum gegeben, hat der Unglaube freie Bahn. Der Untergang wird beschworen, die Gaben Gottes werden als ekelerregende Speise bezeichnet. Gott und seine Gaben werden schlecht gemacht.

Das Gericht
Wo Gottes Ehre geschmäht wird, da wird Gott reagieren – früher oder später. Unmittelbar antwortet Gott in dieser Geschichte durch die feurigen Schlangen. Sie werden zur todbringenden Strafe.
Diese Heimsuchung bewirkt Sündenerkenntnis. Die Strafe wird richtig eingeordnet.
Uns geht der Blick für die Einordnung der persönlichen, landes- oder weltweiten Ereignisse oft verloren. Es wird bestenfalls die Frage nach dem „Warum“ gestellt. Dann aber anklagend gegen Gott. Das Volk Israel hingegen begreift die Zusammenhänge sehr schnell. Sie erkennen, dass sie gesündigt haben (V. 7) und Gott deshalb die Schlangen schickte. Deshalb wenden sie sich an Mose, er möge für sie vor Gott eintreten.

Die Rettung
Das Volk will die Befreiung vom Gericht. Das geschieht aber nicht. Das Gericht richtet das Recht Gottes auf. Die Rechtsbeugung durch das Volk muss gerichtet werden. Gnade ist deshalb nicht die Aufhebung des Gerichtes. Aber Gott schafft einen Ausweg durchs Gericht hindurch. Die Schlangen sind nach wie vor zu finden. Das Leiden an den Schlangen wird nicht aufgehoben. Durch die Errichtung der ehernen Schlange muss der Biss aber nicht mehr zum Tode führen. Das Zeichen, das Gott aufrichten lässt, ist kein Akt im Sinne einer Impfung des Volkes. Vielmehr knüpft er beim Kern der Sünde an. Die im Lager aufgerichtete Schlange muss angeschaut werden. Damit macht der Betroffene deutlich, ich vertraue Gott. Ich glaube seinen Worten zur Rettung.

Jesus nimmt auf dieses Geschehen im Gespräch mit Nikodemus Bezug. Wie die Schlange erhöht wurde, muss auch des Menschen Sohn erhöht werden (Joh 3,14). Die Israeliten mussten die eherne Schlange anschauen, um am Leben zu bleiben. Wir sollen auf Jesus Christus schauen, der für unsere Schuld gestorben ist. Wir sind damit dem Leben auf dieser Erde nicht enthoben. Wir stehen im Kampf mit der Sünde. Aber die Todesfolge unserer Taten hat Jesus Christus am Kreuz getragen.
In diesem Geschehen ist die völlige Liebe des Vaters sichtbar. Er will nicht unseren Untergang. Er will, dass wir leben. Wie bei der ehernen Schlange, wird auch hier der Glaube, das Vertrauen gegenüber Gott gefordert.
Wer an Jesus den Gekreuzigten glaubt, der wird leben. Wer ihm nicht glaubt, der ist schon gerichtet. Er stellt sich abseits von Jesus.
An Jesus entscheiden sich Heil und Unheil, Leben und Tod. Wer an Jesus glaubt, wird selig.

Fragen:
· Wo erkennen wir das Gerichtshandeln Gottes, das uns zur Umkehr führen will?
· Wie können wir der Gefahr des Murrens entgegentreten?

Günter Blatz, Beutelsbach

4. Mose 22-23

Segen für Israel statt Fluch

Zur Bileamsgeschichte (4.Mose 22-25): Wir besprechen diese Geschichte an zwei Sonntagen. Weil die Texte nur im Gesamtzusammenhang zu verstehen sind, sind jeweils zwei Kapitel zusammengenommen. Verwiesen sei deshalb auf den Beitrag „Zum Umgang mit längeren Textabschnitten“ (Seite ...). Bitte möglichst an den Sonntagen zuvor die Besucher darauf hinweisen, dass die Texte vorher zu Hause zusammenhängend gelesen werden sollten. Wir verweisen zunächst auf die „geistliche Grundlegung“ (Seiten 3-?), die in das Verständnis der Bileamsgeschichten einführt und wichtige Grundlage ist – vor allem Absatz II.
Im Blick auf die Auslegung werden grundsätzlich zwei Möglichkeiten empfohlen:
· Entweder man verdeutlicht die großen Linien der Verheißungen Gottes im Blick auf sein Volk Israel, und damit zusammenhängend wird der Schwerpunkt auf die vier Segensworte durch Bileam gelegt (also pro Sonntag zwei Verheißungen). Dieser Auslegungsmethode kann dann die Gliederung der „geistlichen Grundlegung“ folgen.
· Oder man geht die Kapitel abschnittweise Schritt für Schritt durch: Lesen eines Abschnitts – Erläuterungen und Auslegung dazu – dann weiterlesen. Teilweise können auch Verse zusammengefasst werden; es ist jedoch wichtig, die Segensworte wörtlich zu lesen.
Wir gehen hier in der Betrachtung abschnittweise vor.

Abschnitt 1: 22,1-20
1. Die Angst der Moabiter (V. 1-7)
Israel ist kurz vor dem Ziel. Doch Satan will unbedingt verhindern, dass Gottes Wille und Verheißung sich erfüllen: Israel darf nicht ins gelobte Land!
Die Moabiter sollen es verhindern. Doch die Angst der Moabiter vor Israel ist groß. Balak spürt die Ohnmacht. Jetzt sind größere Mächte als die militärische erforderlich. Zaubermächte und Okkultismus sollen Hilfe bringen. Am Geld soll es nicht liegen!
- Wenn Menschen nicht weitersehen und Zukunftsängste vorhanden sind, greifen sie schnell zu Aberglaube und okkulten Mächten. Wie viel Geld wird heute für Horoskope, Wahrsagerei usw. ausgegeben. Angst – Okkultismus – Geld hängen ineinander zusammen.

2. Gott greift ein (V. 8-14)
Gott wacht über seinem Volk. Er begegnet Bileam und macht deutlich: Israel ist gesegnet. Kein Fluch! Diese Gottesbegegnung bewirkt bei Bileam Gehorsam gegen Gott und Absage an Balak.

3. Balaks zweiter Versuch (V. 15-20)
Er steigert den Einsatz: noch mehr, noch mächtiger. Geld und Ehre! Bileam weiß alles – aber er gehorcht nur halbherzig! Seine Haltung: einerseits Gott gehorchen – andererseits hätte er gern den Lohn des Balak und lässt sich ein „Hintertürchen“ offen (V. 19).

Abschnitt 2: 22,21-35 (eventuell V. 21-30 erzählen; 31-35 lesen).
4. Der Engel des Herrn stellt sich in den Weg
- weil ein Knecht Gottes auf falschem Weg ist (V. 32b!). Gott steht alles zu Diensten – selbstverständlich auch seine Schöpfung. Wie vielfältig redet Gott durch die Natur (Beispiele aufzählen lassen – von den Plagen in Ägypten angefangen ...). Gottes bewusstes Eingreifen steht dahinter – wir beachten die Formulierung V. 28: „Da tat der Herr der Eselin den Mund auf“ (vgl. z.B. Kap. 11,31).

5. Gott öffnet die Augen (V. 31-35)
Wie wunderbar wird hier deutlich, dass der Mensch in seinem Urzustand blind ist für Gottes Gegenwart und sein Handeln, vor allem wenn man nicht treu in seinen Wegen wandelt. Wie wichtig sind von Gott geöffnete Augen, vgl. 2.Kön 6,17; Lk 24,31; Eph 1,18. Ziel: Buße. Zuerst wurde der Eselin der Mund aufgetan, dann dem Bileam (V. 34), damit er den so schweren und wichtigen Satz spricht: „Ich habe gesündigt.“

Abschnitt 3: 22,36-23,10 (eventuell zusammenfassen, jedoch V. 7-10 lesen)
6. Gott verwandelt Fluch in Segen
Ein neuer Anlauf von Balak – jedoch eine eindeutige Weisung Gottes an Bileam: Segen statt Fluch. Im ersten Segenswort wird Israels Größe und Einzigartigkeit (V. 9) deutlich! – Hinweis auf das auserwählte Volk!

Abschnitt 4: 23,11-30 (teilweise zusammenfassen, auf alle Fälle V. 16-26 lesen)
7. Balak gibt nicht auf
Der Trotz des Gegners! Er startet einen neuen Anlauf an einem anderen Ort – vgl. Versuchungsgeschichte Jesu, Mt 4. Wir denken auch an den neuen Aufstand Satans gegen Christus nach dem Tausendjährigen Reich: Er ist eindeutig geschlagen, gibt jedoch nicht auf (Offb 20,7ff).

8. Gott vermehrt den Segen
Dem wachsenden Trotz des Gegners setzt Gott vermehrten Segen entgegen. Das zweite Segenswort (V. 19-24) entfaltet die Bestimmung Israels noch deutlicher – u.a.: die Zugehörigkeit zum Gottesvolk schließt alle okkulten Praktiken aus, weil Israel Gott hat, sein Wort und seine Propheten.

9. Ein letzter Versuch (V. 25-30)
Noch einmal probiert es Balak – mit einer geänderten Taktik an einem anderen Ort (vgl. Mt 4). Die Raffinesse nimmt zu.

Fragen zum Gespräch:
· Welche Teile der Segensworte an Israel haben sich erfüllt – welche stehen noch aus?
· Wo liegt die Aktualität Bileams heute?

Otto Schaude

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· Die Bileamsgeschichte eignet sich sehr gut zum Erzählen! Sie kann auch (gut betont) vorgelesen werden, unterstützt z.B. mit Schattenbildern – live hinter einer Leinwand gespielt oder mit ausgeschnittenen Figuren auf Holzstäben.
· Die Geschichte als Ballade in Reimform findet sich in dem Buch „Der ganze Fisch war voll Gesang“ von Klaus-Peter Hertzsch, Radius-Verlag.
· In 1.Mose 12,3 sagte Gott zu Abraham: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen …“ Hier könnten Infos über die derzeitige Situation in Israel eingebracht (z.B. aus www.israelnetz.com) und konkret dafür gebetet werden, vor allem dafür, dass Israel seinen Gott und Messias erkennt.

4. Mose 24-25

Israels große Zukunft

Hinweis: Bitte vorab die einführenden Erläuterungen zum vorigen Sonntag sowie die „geistliche Grundlegung“ lesen.

A) Kapitel 24 (zunächst nur dieses Kapitel lesen)
1. Das dritte Segenswort
Voraus ging ein erneuter – letzter – Anlauf Balaks mit veränderter Taktik. Die Parallele zu Mt 4 ist auffallend (vgl. 23,27-28 mit Mt 4,8). Gott antwortet mit einem neuen Segenswort (Verheißungswort oder Prophezeiung), welches das seither Gesagte bekräftigt, jedoch noch verstärkt. Die künftigen Segnungen Israels werden in bildhafter Sprache dargestellt. Israel wird von den Völkern gejagt sein – von Israel selbst wird kein Angriff auf die Völker ausgehen! Aber Gott ist Schutz! (Ps 91,1-2; 36,8). Als Bekräftigung aller Verheißungen wird dann der Segen an Abraham (1.Mose 12,3) aufgenommen und bestätigt: die Väter-Verheißungen werden bekräftigt – durch den Heiden Bileam, damit solches den Nachbarvölkern bekannt gemacht wird (und nicht nur Israel für sich weiß!). Gott bleibt bei seinem Wort: „Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen“ (Röm 11,29).
Das Geheimnis solcher Gottesoffenbarungen steckt in V. 2: „Und der Geist Gottes kam auf ihn“. Jetzt hat Bileam einen umfassenderen Blick in V. 2, als es in 22,41 und 23,13 beschrieben war. Wer den Geist Gottes hat, der hört auf Gott und sieht die Offenbarungen des Allmächtigen (V. 4). Damit eröffnen sich ihm neue Sichtweisen und Segnungen. Wie wichtig ist deshalb für uns heute die Bitte um den Heiligen Geist und „geöffnete Augen“ (Eph 1,18).

2. Balak gibt auf (V. 10-13)
Er spürt: Im Segen und Schutz Gottes für Israel liegt eine Macht, gegen die du nicht anrennen kannst. Doch wie notvoll: Er zieht für sich nicht die Konsequenzen der Buße und Hinkehr zu Gott, sondern falsche Konsequenzen: Er jagt den Gottesboten fort! Das ist bis heute so geblieben: Man sieht letztlich Gottes wunderbares Handeln an Israel – die Völker ziehen jedoch keine oder falsche Konsequenzen. Allein durch das gewissenhafte Studium der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel müssten sich die Völker diesem Gott zuwenden. Deutlich bleibt auch festzuhalten, dass sowohl militärische Mächte als auch der Aufmarsch aller okkulten Praktiken Gottes Segnungen nicht außer Kraft setzen können.

3. Israel gehört die Zukunft (V. 14-24)
Nun folgt mit dem vierten Segenswort noch die Krönung der Weissagungen.
- Getrieben durch den Geist Gottes (V. 15-16). Vergleichen wir V. 16 mit V. 4, so fällt in V. 16 ein Zusatz auf: „der die Erkenntnis des Höchsten hat“. Damit sind in diesem Vers allein drei verschiedene Gottesnamen aufgeführt: „El“ – „Shaddaj“ und „Elion“. Die Zusammenstellung dieser verschiedenen Gottesnamen auf engstem Raum macht die Autorität und die Gewalt der nachfolgenden Worte deutlich. Zum Inhalt siehe „geistliche Grundlegung“, Teil II. Es ist bedeutend, dass diese messianischen Weissagungen bis in die „letzte Zeit“ hinein an dieser Stelle stehen: als sich energischer Widerstand gegen Israel auftut und ehe sie ins Land kommen. Gott wird also nicht nur die zweite Verheißung an Abraham (Landverheißung) einlösen, sondern weit mehr darüber hinaus. Für uns bedeutet das:
- Israel gehört die Zukunft.
- An der Stellung zu Israel liegt alles (V. 9b!).

B) 25,1-13 (lesen V. 1-3; Rest eventuell zusammenfassen)
4. Israel erliegt der Verführung
Welche Tragik: Massiver Widerstand, Feindschaft und Verfolgung vermochten das Gottesvolk nicht zu überwinden. Was jedoch die Verfolgung nicht schaffte, bewirkt die Verführung. Satan zeichnet sich aus durch „groß Macht und viel List“ (GL 461,1). Er kommt als „brüllender Löwe“ und als „Engel des Lichts“ (siehe „geistliche Grundlegung“, Teil I, Punkt 5). Die Schwachstellen, die er nur zu genau kennt: Götzendienst (erstes Gebot) und Hurerei (sechstes Gebot). Sind das nicht auffallend auch heute die beiden Bereiche, die unser Volk aus der Kurve tragen? Schockierend ist, dass Bileam dahinter steckt (31,16). Lesen Sie dazu die „geistliche Grundlegung“).

5. Gottes Gericht (25,4-13)
Das 25. Kapitel ist nach den Weissagungen in Kap. 24 geradezu schockierend. Und doch zeigt es die Realität der Sünde, der Menschheit und auch des Gottesvolkes auf. Dreierlei wird dabei deutlich:
- Gott kann Vermischung in seinem Volk nicht zulassen. Er hasst die Sünde. Finsternis und Licht passen nie zusammen. Diese Heiligkeit Gottes wird in unserer Zeit nicht sehr gerne thematisiert, doch es ist zum Segen des Gottesvolkes und des einzelnen Menschen, wenn eine radikale Trennung von der Sünde vollzogen wird.
- Gott erweckt sich immer wieder Menschen, die sich ihm kompromisslos zur Verfügung stellen und Gottes Volk zurückrufen – so wie hier den Pinhas.
- Nach der „Reinigung“ kann sich Gottes Segen und „Bund des Friedens“ neu auswirken.

Hinweise zum Gespräch:
· Wie beurteilen wir das scharfe Eingreifen Gottes nach Israels Abfall?
· Wir besprechen die Prophetie im Blick auf Israels Zukunft („Geistliche Grundlegung“, Teil IV).

Otto Schaude

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
· „Ein halber Christ ist ein ganzer Mist!“ – Wir überlegen gemeinsam: Was meint diese Aussage, und wie passt sie zu der heutigen Geschichte? - In 4.Mose 31,16 und Offb 2,14 wird Bileam sehr zwiespältig geschildert. Offensichtlich war er einer, der keine ganze Sache mit Gott gemacht hat und auch noch viele auf die falsche Seite zog! Deshalb Vorsicht: Halbheiten sind gefährlich!
· Impuls zu 24,17: Bileam sieht den „Stern aus Jakobs Stamm“ aufgehen – ein Hinweis auf das Kommen Jesu; vielleicht sogar eine Stelle, die die Weisen aus dem Morgenland auch kannten?! à Stern basteln (Muster s. Internet unter www.agv-apis.de/main.jsp?navid=656&pg=4), biblische Verheißungen hineinschreiben und jedem einen mitgeben.

Bastelanleitung eines Sterns

 

Um den Stern zu falten brauchen wir ein gleichseitiges Dreieck mit einer Kantenlänge von 15 – 20 cm. Am Dreieck zeichnen wir die Mittelpunkte der Seiten und den Mittelpunkt (MP) des Dreiecks an. (Der Mittelpunkt ist der Kreuzungspunkt der Mittelsenkrechten).


Nun falten wir eine Spitze des Dreiecks auf die gegenüberliegende Seitenmitte. Wir öffnen das Papier wieder und machen es mit den anderen Spitzen genau so. Nun ist das Papier in vier gleich große Dreiecke geteilt.


In das mittlere Dreieck schreiben oder kleben wir nun den gewünschten Text.
Um den Stern fertig zu falten klappen wir zunächst wieder eine Spitze auf die Mitte der gegenüberliegenden Seite.


Dann klappen wir die Spitze auf der Höhe der Dreieckmittelpunktes wieder zurück nach außen.


Genau so machen wir es mit den anderen zwei Seiten. Haben wir alle 3 Ecken gefaltet, legen wir 2 Ecken übereinander. Bei der letzten Ecke schieben wir dabei ein Ende unter die erste Spitze. Dadurch öffnet sich der Stern nicht mehr.